Roter Sand und neue Schirme – Kroatien mit Fun2Fly – 14. bis 18. Juli 2008
Mike Paller Junior hat einen tollen Bericht und viele Fotos von der F2F Flugsafari nach Kroatien geliefert:
An einem verregneten Montag Morgen, es war der 14. Juli, sammelten sich sechs Paragleiter vor der Flugschule um dem grauen, nassen Alltag zu entfliehen. Das Reiseziel stand schon längst fest: ISTRIEN. Also stiegenJoachim, Kugelblitz, mein Papa (Mike senior), ein deutscher Fliegerfreund Detlef, unser Akro-Christoph und meine Wenigkeit (Junior) in die Autos und die Fahrt begann. Nach ca drei Stunden Fahrtzeit kamen wir in Lupoglav an, checkten ein und nahmen noch eine kleine Jause zu uns. Nach einem kurzen Wettercheck stand auch das Fluggebiet fest und wir düsten nach Kastelir. Dort angekommen, fanden wir feine Bedingungen vor. Also schnallten wir uns sofort Gurtzeug und Schirm um und begaben uns in die Luft. Es war allerdings ziemlich sportlich, weswegen nicht jeder zu einem Flug kam. Ausserdem machte uns ein Gewitter, welches einige Kilometer nördlich von uns stand, nach einer Stunde einen Strich durch die Rechnung und so begann das übliche parawaiting. Nach etlichen Stunden des Wartens einigten wir uns auf eine Alternativbeschäftigung: in unserer Stammbar Café Leon Bier trinken.
Auch der zweite Tag zog uns nach Kastelir. Wir waren schon sehr früh dort um nichts zu verpassen und ich wurde mal zu einem Dummieflug rausgeworfen um die Luft zu checken. Es war allerdings sehr viel Nordwind dabei und mittags werden noch keine Westhänge beschienen, also musste ich am Nebenhang Höhe machen um oben wieder einzulanden. Danach stand definitiv fest: Warten!! Je mehr die Sonne gen Westen zog, desto besser wurde der Startwind und ca zwei Stunden später hatten wir beste Flugbedingungen. Es waren Überhöhungen bis zu 700 m drin (leider keine Kamera dabei) von wo aus man die ganze Westküste Istriens sehen konnte! Am Abend, wenn die Thermik zu schwächeln beginnt, wirds in Kastelir ja immer interessant…wer schaffts, mit den letzten Hebern nochmal Toplanden, wer sauft ab und muss zu Fuss raufgehen? Also habe ich Joachim gefragt, ob wir nochmal rausgehen. Ich mit dem Summit XC, er mit dem Sigma 7…allerdings wusste er nicht, dass ich Detlefs Summit in Größe L in der Hand hatte 😉 Während ich gemütlich 50m über dem Startplatz thronte, kratzte Joachim die Kante entlang über den Buschen. Nach einigen Minuten landete ich bequem oben ein, während er immer noch hin und herbügelte. Allerdings kennt niemand das Gebiet so gut wie er, da half die ganze Fläche des Summit L nichts, und er nutzte den letzten Heber um auch einzulanden.
Der Mittwoch verlief ähnlich. Wir hatten alle wunderschöne Flüge auf dem kleinen Hügel und es waren etliche Piloten in der Luft. Die Leute flogen kreuz und quer durch die Gegend und man musste sehr aufpassen. Deswegen nahm ich den Poison2, bahnte meinen Weg nach oben und konnte entspannt dem Haufen unter mir zusehen 😉 Es ist immer wieder herrlich diesen Flügel zu fliegen…
Am Donnerstag ging es dann endlich auf die Raspadaliza! Wir musste früh starten, weil die Thermik immer stärker wurde. In der Luft ging es dann recht heftig zur Sache: starke, enge Thermik und ein strammer SO-Wind (mit Rückenwind und leicht angebremst 67 km/h). Nach einer Stunde waren alle wieder auf dem Boden und wir holten uns etwas zu Essen um am Startplatz zu jausnen, während wir auf abnehmende Thermik warteten. Um 18 Uhr war es dann soweit. Der Wind war mittlerweile startbar und auch unser kroatischer Bruchpilot Jozi kam mit einem Tandem. Der Flug danach war einer der schönsten und ruhigsten die ich je erleben durfte. Wir pendelten alle zwischen Nevios Startplatz und Savoij hin und her bis es zu schwach wurde und abschließend landeten Detlef mein Papa und ich am Startplatz um das Auto runterzuführen. Ihr könnt euch vorstellen wie das Bier nach so einem Flug gut geschmeckt hat…
Der letzte Tag begrüßte uns mit Regen und so hatten wir genug Zeit alle Fotos und das ganze Filmmaterial, welches Christoph aufgenommen hat, in Ruhe anzuschauen. Das Wetter wurde zwar besser, die Sonne kam heraus, aber mit Fliegen wurde dann doch nichts. So verbrachten wir die letzten Stunden im Gino und fuhren danach Heim. Abschließend kann ich sagen, dass die Woche in Istrien wie immer ein fliegerisches Highlight war und für einige Piloten sehr lehrreich. Mit über fünf Flugstunden kam das Wesentlichste absolut nicht zu kurz…!